Auch wenn die Unternehmen das Tempo bei der Optimierung der Abfallreduzierung erhöhen, wird die Menge an Elektroschrott bis 2030 voraussichtlich immer noch um 40 % steigen. Nehmen wir das Smartphone als Beispiel. Es ist schwer zu öffnen, und mit jeder Generation werden mehr austauschbare Einzelteile auf die Hauptplatine gequetscht.

 

Die Nachfrage nach nachhaltigen, langlebigen Produkten kommt heute nicht nur von Gesetzgebern und Umweltschützern, sondern auch von umweltbewussten Verbrauchern. Angesichts der Umstellung der Industrie auf eine abfallfreie Wertschöpfungskette müssen sich die Unternehmen anpassen und nicht nur Produkte entwickeln, die lange halten, sondern auch leicht zu reparieren, nachzufüllen oder aufzuarbeiten sind.

 

Politische Maßnahmen beschleunigen den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft: Frankreichs Reparierbarkeitsindex ebnet den Weg für einen Haltbarkeitsindex, der bis 2024 die Langlebigkeit von Produkten messen soll; die EU will bis 2025 die Deponierung von wiederverwertbaren Abfällen einstellen; und die UNO will im Rahmen des Aktionsjahrzehnts die Abfallerzeugung bis 2030 erheblich reduzieren.

 

Der Druck, sich der veränderten Nachfrage und den strengen Umweltvorschriften anzupassen, erfordert schnelles Handeln ‒ und zwar jetzt. Durch die Digitalisierung können Unternehmen mit der Herstellung langlebiger Produkte langfristige Einnahmequellen erschließen und gleichzeitig nach dem Zero-Waste-Prinzip Abfälle auf der Mülldeponie vermeiden.

Abfallreduzierung für eine Net Zero-Zukunft neu denken

Lesen Sie in unserem E-Book, wie die Digitalisierung Unternehmen in die Lage versetzt, von geplanter Obsoleszenz wegzukommen und abfallfreie Produkte im Kreislauf zu halten.

Schließen Sie den Kreislauf, sichern Sie die Markentreue

Was ist nötig, um eine Wegwerf-Wirtschaft in eine Kreislaufwirtschaft zu verwandeln, in der Abfälle vermieden werden, Ressourcen zirkulieren und die Natur sich regenerieren kann? Die Antwort: Ein geschlossener Kreislauf ‒ von Design und Konstruktion bis hin zu Service und Wiederaufbereitung. Unternehmen, die auf Kreislaufwirtschaft setzen, nutzen digitale Lösungen, darunter die Technologie des virtuellen Zwillings, um:

1. Produkte zu entwerfen, die repariert, wiederbefüllt und aufgearbeitet oder recycelt werden können

Laut einem aktuellen Bericht von FT Focus sind mindestens 40 % der Unternehmen auf dem Weg, Kreislaufprinzipien in den Lebenszyklus der Produktentwicklung einzubinden. Auch wenn es in einer Kreislaufwirtschaft entscheidend ist, den materiellen Wert wiederzugewinnen und zu erhalten, sorgt die Gestaltung von wiederverwendbaren Produkten auch dafür, dass Abfallstoffe so lange wie möglich in Gebrauch bleiben und so den größtmöglichen Wert für Ihre Kunden und künftige Generationen schaffen.

Entscheidungen in der Designphase können 80 % der Umweltauswirkungen Ihres Produkts bestimmen (Referenz: Graedel & Allenby, 1995). Um die Effizienz Ihrer Design- und Entwicklungsprozesse zu verbessern, nutzen Unternehmen eine digitale Plattform mit virtuellen Zwillingsfunktionen. Mit der Technologie des virtuellen Zwillings können Sie:

Kollaborativ modellieren und simulieren, um den sich verändernden Kundenerwartungen gerecht zu werden

Umweltfreundliche Designs in die Fertigung integrieren, um Produkte herzustellen, die repariert, wiederbefüllt, aufgearbeitet oder recycelt werden können

Abfallbewirtschaftungspraktiken der Kreislaufwirtschaft von Anfang bis Ende mittels Ökobilanzierung überprüfen

2. Umweltauswirkungen zu quantifizieren

Abfallreduzierung ist gut, aber um wie viel? Und wie viel mehr Energie wird benötigt, um diesen Abfall im Kreislauf zu halten? Die eigentliche Herausforderung liegt in der Umwandlung von Abfällen in Rohstoffe für andere Produkte und Prozesse.

Durch die konsequente Durchführung von Ökobilanzierungen messen Unternehmen die Umweltauswirkungen eines Produkts in jedem Schritt seines Lebenszyklus - von der Rohstoffgewinnung über die Werkstoffverarbeitung, die Herstellung, den Vertrieb, die Nutzung, die Reparatur und Wartung bis hin zur Entsorgung oder zum Recycling. Die Ökobilanzierung in Verbindung mit der Technologie des virtuellen Zwillings rückt Ihre Nachhaltigkeitsziele in den Mittelpunkt der betrieblichen Optimierung, weil die Umweltauswirkungen für jede Phase des Produktlebenszyklus bewertet werden.

„Ökobilanzen liefern die notwendigen Messgrößen, um die Umweltauswirkungen über den gesamten Produktlebenszyklus zu bewerten. In Kombination mit der Virtual-Twin-Technologie eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, diese Auswirkungen frühzeitig zu berücksichtigen.“

Ökobilanzierung für mehr Nachhaltigkeit > Emilia Moreno Ruiz > Dassault Systèmes
Emilia Moreno Ruiz
CTO von ecoinvent

3. Rücklaufsysteme zu optimieren

Abfallfreie Produkte im Kreislauf zu halten, kann rentabel sein und gleichzeitig einen enormen sozialen und ökologischen Nutzen bringen. Die Ellen MacArthur Foundation schätzt, dass die verarbeitende Industrie allein in der EU jährlich bis zu 630 Milliarden US-Dollar an Rohstoffen einsparen könnte, wenn sie sich an den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft orientieren würde.

Um die Wiederverwendung von Werkstoffen zu optimieren, nutzen Unternehmen fortschrittliche Simulationstechnologien, mit denen sich ermitteln lässt, wie viel von einem Produkt repariert, wiederbefüllt und aufgearbeitet oder recycelt werden kann. Solche produktiven Kreisläufe ‒ einschließlich Wartung, Wiederaufbereitung von Teilen und Recycling ‒ sorgen dafür, dass der größtmögliche Wert erhalten bleibt und gleichzeitig möglichst wenig Abfall anfällt und natürliche Ressourcen gewonnen werden. Der Zugang zu den richtigen Daten zur richtigen Zeit ist für die Bewertung der Ergebnisse verschiedener Szenarien entscheidend.

„Wir können uns nicht mit Recycling aus der Affäre ziehen. Um eine wirklich nachhaltige Wirtschaft aufzubauen, müssen wir nicht nur besser, sondern auch weniger verbrauchen. Das heißt, wir müssen langlebigere und wiederverwertbare Produkte entwerfen und Dienstleistungen für die Reparatur und Verwertung am Ende der Lebensdauer anbieten.“

Foto Alice Steenland > Dassault Systèmes
Alice Steenland
Chief Sustainability Officer, Dassault Systèmes

Der virtuelle Vorteil in Sachen Langlebigkeit

Durch die Optimierung von Abfallmanagementstrategien mit der 3DEXPERIENCE® Plattform können Unternehmen alle Teams zusammenbringen, damit sie in einem zirkulären Ökosystem zusammenarbeiten und mitwirken können. Da die Plattform die Technologie des virtuellen Zwillings anbietet, sind sie in der Lage:

Abfallstoffe durch optimierte Leichtbauweise zu reduzieren

Materialermüdungsanalysen zur Verbesserung der Produktlebensdauer durchzuführen

Produkte demontagegerecht zu gestalten und Fertigungsprozesse entsprechend bei voller Kostenkontrolle anzupassen

Langlebigkeit kann über Erfolg oder Misserfolg eines Produkts entscheiden. Angesichts des zunehmenden Drucks, das Abfallaufkommen bis 2030 zu reduzieren, müssen Unternehmen, die sich am Kreislaufgedanken orientieren, schnell handeln, um Produkte radikal im Kreislauf zu halten und die Praktiken zur Abfallreduzierung zu verbessern.

Methoden zur Verringerung von Lebensmittelverschwendung

Die Verschwendung von Lebensmitteln ist ein zunehmendes Problem in der modernen Welt: Jedes Jahr werden weltweit bis zu 40 % der Lebensmittel verschwendet (nach Angaben des Natural Resources Defense Council).

Die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft, und es gibt viele Möglichkeiten, diese zu erreichen. Hier ein paar der effektivsten Methoden zur Reduzierung von Nahrungsmittelverschwendung.

Food Recovery Hierarchy der EPA & Lebensmittelverschwendung

Die von der EPA aufgestellte Food Recovery Hierarchy (Lebensmittelverwertungshierarchie) bietet Hilfestellung bei der Optimierung der Verwertung von Lebensmittelüberschüssen. Wenn es nicht ausreicht, die Lebensmittelverschwendung an der Quelle zu reduzieren, ist der nächste Schritt die Weiterleitung von essbaren oder verwertbaren Lebensmitteln an Tafeln und Programme, die sich auf die Rettung von Lebensmitteln konzentrieren. Ist die Verteilung an Einzelpersonen nicht möglich, besteht die nächste Alternative darin, die Lebensmittel an Tiere zu verfüttern, gefolgt von Überlegungen zu industriellen Anwendungen und Kompostierung. Die Entsorgung auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen sollte nur als letzter Ausweg in Betracht gezogen werden.

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