Julian Chee: Einfach bauen!
Warum „Learning by Doing“ so wichtig ist
Für Julian Chee war es nur ein kleiner Schritt vom Papierflieger zum 3DEXPERIENCE Edu-Champion im Bereich Luft- und Raumfahrt. Julian ist ein echtes Vorbild, wenn es um „Learning by Doing“ geht. Er lässt uns an seiner Leidenschaft für die Luft- und Raumfahrt teilhaben, die er dank der Kompetenzen, die er auf der 3DEXPERIENCE Plattform erworben hat, in seinen Projekten umsetzen kann. Der 3DEXPERIENCE Edu-Champion, der gerade sein Masterstudium an der University of Wischita begonnen hat, teilt mit uns seine Vision von den im Unterricht zu erwerbenden Kompetenzen und den Herausforderungen, denen die Luft- und Raumfahrtindustrie gegenübersteht.
Erfahren Sie, wie Julian seine Rakete gebaut hat
Erzählen Sie uns ein wenig über sich selbst und wie Sie zur 3DEXPERIENCE Plattform gekommen sind.
Ich bin mit einer lebenslangen Faszination für die Luft- und Raumfahrt aufgewachsen. Als Kind habe ich viel mit ferngesteuerten Flugzeugen gespielt und jede Menge Origami-Flugzeuge gebastelt. Meine Freunde und ich haben 2022 den Guinness-Weltrekord für den weitesten Flug eines Papierfliegers gebrochen.
Meine ersten Erfahrungen mit den Tools von Dassault Systèmes machte ich, als ich an einem Luft- und Raumfahrt-Workshop für neue Studierenden in Malaysia teilnahm und dort den Umgang mit CATIA für die 3D-Modellierung lernte. Kurz darauf, im Jahr 2018, zog ich in die USA, um an der Wichita State University Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren. Einer der Kurse, die ich im Grundstudium belegt habe, war Technisches Zeichnen. Wir haben dafür CATIA verwendet, da dies das wesentliche Tool der umliegenden Luft- und Raumfahrtunternehmen war.
Danach habe ich viele eigene Projekte gestartet. Ich habe mir eine Studentenversion von CATIA auf der 3DEXPERIENCE Plattform gekauft und baute meine Kenntnisse so weiter aus.
Welche Kompetenzen haben Sie durch Ihre Projekte mit der 3DEXPERIENCE Plattform erworben?
Ich denke, die wichtigste Kompetenz ist die Praxis. Da ich über eine Studentenversion der 3DEXPERIENCE Plattform verfüge, konnte ich auch lange nach Ende meines Kurses noch mit den Lösungen von Dassault Systèmes üben. Ich glaube nicht, dass dies der Regelfall ist: Die meisten Studierenden rühren die Software, die sie während ihres Studiums kennengelernt haben, nach Abschluss ihres Studiums nicht mehr an, bis sie von ihrem Arbeitgeber dazu angehalten werden.
Durch die regelmäßige Nutzung der Software habe ich meine Kompetenz bei der Durchführung von Vergleichsstudien erheblich verbessert.
Wenn ich beispielsweise einige Konzepte für ein Flugzeug oder eine Rakete skizziere und mich nicht für ein bestimmtes Design entscheiden kann, kann ich schnell verschiedene Konzepte modellieren und sehen, wie die einzelnen Komponenten zusammenpassen, bevor ich einen 3D-Druck oder einen Prototyp mit einem Laserschneider anfertige.
Dadurch arbeite ich viel genauer und detailorientierter. Ich modelliere alles – sogar die Schraubenlöcher, die Verkabelung und die Schalter –, damit ich sicher sein kann, dass es keine Integrationsfehler gibt.
Ich denke, dass sich auch die Qualität meiner Arbeit verbessert hat. CATIA auf der 3DEXPERIENCE Plattform verfügt über fortschrittliche Rendering- und Fly-Through-Funktionen, sodass ich mit nur einem Klick sehr realistische Grafiken erstellen kann. Dadurch wirkt meine Arbeit professioneller.

Über Julian
Julian Chee, ein malaysischer Luft- und Raumfahrtingenieur, erwarb seinen Bachelorabschluss an der Wichita State University und sammelte Erfahrungen bei Airbus. Später kehrte er an die Universität zurück, um neben seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter einen Masterabschluss in Luft- und Raumfahrttechnik zu erwerben.
Sollten Sie keine Gelegenheit gehabt haben, diesen passionierten Raketenkonstrukteur an der Universität kennenzulernen, machen Sie sich keine Sorgen! Julian teilt seine Leidenschaft und sein Know-how mit vielen Menschen: auf seinem YouTube-Kanal, auf LinkedIn und innerhalb der Studierendengemeinschaft. Folgen Sie Julian und holen Sie sich die Inspiration, um selbst nach den Sternen zu greifen:
Sie sind ein großer Befürworter von „Learning by Doing“. Bitte erklären Sie uns, warum Sie dies für so wichtig halten.
An der Wichita State University stehen uns zahlreiche Prototyping-Workshops, Fertigungsfunktionen, Ausrüstung und Werkzeuge zur Verfügung, sodass wir alles bauen können, was uns in den Sinn kommt. Meiner Erfahrung nach haben viele Studierenden große Ambitionen, aber es mangelt ihnen an der Umsetzung. Es ist immer viel schwieriger, alles zusammenzuführen und ein physisches Produkt zu schaffen, als sich nur eine coole Idee auszudenken.
Aber in der Luft- und Raumfahrt kommt es auf die Umsetzung an. Ich denke, es ist wichtig, die Disziplin zu beherrschen und es einfach zu erledigen: Man muss sich an die grundlegenden Einschränkungen unserer Analyse halten, seine Grenzen kennen, die Werkstoffe kaufen und das Ding einfach bauen.
Das macht uns zu besseren Konstrukteuren, denn wenn man von der CAD-Welt zu einem physischen Produkt übergeht, gibt es immer etwas zu lernen. Selbst in der Industrie gilt: Je schneller wir einen Prototyp und ein Modell erstellen können, desto schneller können wir Produktions- und Betriebsprobleme ausbügeln.
Deshalb lautet mein Motto: „Einfach bauen”.
Wie stellen ökologische Belange die Luft- und Raumfahrtindustrie vor Herausforderungen, und wie sieht Ihre Vision für die Zukunft der Branche vor diesem Hintergrund aus? Welche Kompetenzen sind erforderlich, um diese Ziele zu erreichen?
Ich bin Nachwuchsingenieur bei Airbus. Wir arbeiten daran, alte Flugzeuge zu verbessern und gleichzeitig neue, völlig neuartige Konstruktionen zu entwickeln.
Standardmäßig werden Produkte für die Luft- und Raumfahrt immer leichter, kostengünstiger in der Herstellung und aerodynamischer, damit sie weniger Treibstoff verbrauchen. Wir werden in Zukunft definitiv einen Übergang zu nachhaltigen Flugkraftstoffen erleben. Airbus befasst sich ebenfalls sehr intensiv mit Flugzeugen mit Wasserstoffantrieb.
Ich arbeite noch nicht an diesen neuen Flugzeugen, aber eine der größten Herausforderungen bei der Verbesserung älterer Konstruktionen besteht darin, dass viele Bauteile für ältere Flugzeuge nicht in CAD-Dateien vorhanden sind.
Digitale Nachbildungen von Bauteilen oder Produkten liefern uns jedoch immer bessere Informationen. Mit ihnen können wir Bauteile noch weiter optimieren und mehr Informationen über sie gewinnen, beispielsweise über ihre Stabilität. Daher sollten Studierende vor allem ihre Kenntnisse im Bereich Reverse Engineering vertiefen. Viele der Nachwuchsingenieure hier in Wichita arbeiten in einem lokalen Forschungsinstitut, wo sie ihre Modellflugzeuge mitbringen und scannen können, um alle alten Bauteile nachzubauen und sofort in 3DEXPERIENCE nachzubilden – eine hervorragende Strategie.
Inwiefern können Tools wie die 3DEXPERIENCE Plattform Ihrer Meinung nach zukünftige Ingenieure wie Sie mit den erforderlichen Kenntnissen ausstatten, um Ihre Vision zu verwirklichen?
Das Verständnis neuer Konstruktionsmethoden wie Systemtechnik ist dabei von entscheidender Bedeutung.
Traditionell arbeiten wir mit vielen verschiedenen Softwarelösungen, aber eine Software wie die 3DEXPERIENCE Plattform, die uns mehr modellbasierte Systemarbeit ermöglicht, bei der alles integriert ist, ist für uns ein echter Gamechanger – und wird für die Zukunft der Branche eine entscheidende Rolle spielen.
Was mir außerdem gleich zu Beginn meiner Tätigkeit bei Airbus aufgefallen ist, war, wie komplex die verschiedenen Prozesse sind. Produktlebenszyklusmanagement, Konfigurationsmanagement, Release-Prozesse – all dies sind formalisierte Prozesse, die wir als Studierende in der Regel nicht in vollem Umfang erleben.
Das Tolle an der 3DEXPERIENCE Plattform ist, dass wir all diese Prozesse kennenlernen können. Sie bietet den Studierenden die Möglichkeit, genauso zu arbeiten wie in einem großen Luft- und Raumfahrtunternehmen. Ich würde Studierenden dringend empfehlen, den Projektmanagement-Bereich der 3DEXPERIENCE Plattform zu nutzen, um den Überblick zu behalten. Die Plattform lässt sich weitgehend anpassen, sodass die Studierenden ihren Zeitplan, ihre To-do-Listen und andere Prioritäten auf ihrem Dashboard festhalten können, ohne mehrere Programme öffnen parallel zu müssen.
Ein weiteres hervorragendes Tool der 3DEXPERIENCE Plattform ist die Student Community. Zahlreiche Studierende und Branchenexperten stehen bereit, um Fragen zu beantworten und Hilfe zu leisten. Ich finde, das ist eine einzigartige und wertvolle Funktion. Dieses kollektive Wissen wächst und wächst. Es steht jederzeit zur Verfügung und ermöglicht es uns, Probleme schneller zu beheben.